Trommelwirbel by Dudley Pope

Trommelwirbel by Dudley Pope

Autor:Dudley Pope [Pope, Dudley]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Abenteuer, England, Maritim, Meer, Schiffahrt, Schmöker
Herausgeber: Unionsverlag
veröffentlicht: 2015-11-17T16:00:00+00:00


14

Weihnachten und Neujahr gingen vorüber. Ramage und seine Männer verbrachten die Festtage in ihrem Gasthaus. Der sauertöpfische Wirt war freiem Wein so zugetan, dass er sogar seine Abneigung gegen Seeleute im Allgemeinen und ausländische Seeleute im Besonderen überwand und an der Weihnachtsfeier, wenn auch mit einiger Zurückhaltung, teilnahm. Bis zum Silvesterabend hatte er offenbar herausgefunden, dass die Ausländer besser zu feiern verstanden als alle anderen, und eine Stunde vor Mitternacht war er schon so betrunken, dass er überhaupt nicht mehr wusste, was gerade gefeiert wurde.

Stafford fand es recht schäbig von dem Kerl, dass er sich bei seinen Gastgebern kein einziges Mal mit einer Lage revanchierte. Als der Spanier schließlich nicht einmal eine halbe Flasche Wein ausgeben wollte, ärgerte sich der Cockney so über ihn, dass er beschloss, dem Mann persönlich zusammenzumixen, was er fortan noch zu trinken bekam. Der Bursche, meinte er zu Jackson, sollte am Neujahrsmorgen mit einem solchen Kater erwachen, dass er allen Ernstes meine, der Tambour benutze seinen Kopf, um darauf Klarschiff anzuschlagen.

Zweimal täglich ging Ramage zur Muralla del Mar, um einen Blick auf die Flotte zu werfen, aber von eiligen Vorbereitungen zum Auslaufen war noch immer nichts zu bemerken. Die großen Dreidecker hatten zusammen mindestens zwei Dutzend schwere Rahen zu Wasser gefiert und zum Kai beim Masthaus geschleppt, wo sie ausgebessert werden sollten. Dort aber waren nur so wenige Menschen mit dieser Arbeit beschäftigt, dass es fast aussah, als fehlte es der Marine an Holz oder an Geld, die Löhne zu bezahlen – oder gar an beidem.

Auch der riesige Geleitzug, der in diesen Tagen, von Barcelona kommend, eintraf, gab ihm Rätsel auf. Er umfasste siebzig oder gar noch mehr Handelsschiffe, die alle schwer beladen waren. In der Stadt liefen Gerüchte um, der Geleitzug hätte große Mengen Pulver und Kugeln, Proviant, ein paar Bataillone Landtruppen und sogar ein Regiment Schweizer Söldner an Bord.

Aber bis jetzt war noch kein Stück der Ladung und kein Soldat an Land gekommen, der Geleitzug sollte also offenbar nach einem anderen Hafen weitersegeln. Da er von Barcelona im Osten Spaniens kam und in Cartagena keine Ladung löschte, konnte man schließen, dass er nach Westen, wahrscheinlich nach einem Hafen an der Atlantikküste, weiterlaufen sollte. Ob die Spanier das Wagnis auf sich nahmen, mit einer solchen Zahl von Schiffen durch die Meerenge von Gibraltar zu segeln, ohne dass ihnen ihre Flotte Schutz bot? Sicherlich nicht. Weiter fragte er sich, wohin diese Truppen und all die Munition gebracht werden sollten. Etwa nach Westindien? Oder nur nach Cadiz, weil es leichter, wenn auch gefährlicher war, solche Mengen Material über See zu transportieren als auf dem Landweg? Irgendwie schien dieser Geleitzug fast bedeutsamer zu sein als die ganze Flotte.

Der tägliche Spaziergang längs der Muralla del Mar wurde Ramage zu einer lieben Gewohnheit, der alte Mann fischte bei Nacht und flickte bei Tag an seinem Netz herum. Er begrüßte ihn jeden Tag mit der Bemerkung, die Kanonen hätten geschwiegen, darum hätte er nachts einen guten Fang gehabt.

Am Montag, dem 30. Januar, ging es dann plötzlich los. Als Ramage am



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